Sergej Paradschanow

armenischer Filmregisseur; Filme u. a.: "Sajat Nowa", "Die Legende von der Festung Suram", "Aschik Kerib"

* 9. Januar 1924 Tiflis (heute Tbilisi, Georgien)

† 20. Juli 1990 Eriwan

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1993

vom 1. März 1993 (gi)

Herkunft

Sergej Paradschanow, geboren und aufgewachsen in der georgischen Hauptstadt Tiflis, war der Sohn armenischer Eltern. Sein Vater, ein Kunst- und Antiquitätenhändler, war während der Stalin-Ära vier Jahre inhaftiert.

Ausbildung

P. begann eine Ausbildung als Tänzer, Choreograph und Opernsänger am Konservatorium in Tiflis (1942-45), um dann an der Moskauer Filmhochschule zu studieren, die er 1951 abschloß.

Wirken

Nach seinem Studium arbeitete er als Regisseur am Dowschenko-Studio in Kiew und drehte 1954 seinen ersten Spielfilm "Andriesch", ein naives Hirtenmärchen. Dieser und seine ukrainischen Filme der folgenden zehn Jahre waren Auftragsarbeiten, die wie unfreiwillige Parodien auf den sozialistischen Realismus der 50er Jahre wirken. So wird in "Der beste Kerl" (1958) das kommunistische Landleben verherrlicht, in "Ukrainische Rhapsodie" (1961) reift ein Bauernmädchen vor Liebesleid zur Opernsängerin und in P.s einzigem Schwarz-weiß-Film "Die Blume auf dem Stein" (1962), werden die finsteren Umtriebe einer Sekte in einer Bergbausiedlung am Dnjepr verfolgt.

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